Wer im Glashaus sitzt...

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, besagt ein Jahrhunderte altes Sprichwort.

Mit welcher Selbstherrlichkeit, gepaart mit unglaublicher Selbstüberschätzung die CSU auf ihrem Neujahrsempfang die Menschen verarschen will, beweisen ihre völlig unhaltbaren Vorwürfe gegen die Rot/Grüne Bundesregierung.

Es sei die Frage erlaubt, wer denn unser Land finanzpolitisch gegen die Wand gefahren hat. Es war nicht Schröder, Fischer oder Eichel die über 1,4 Billiarden Schulden anhäuften. Es war nicht Schröder, der mehr als 4,5 Millionen Arbeitslose übergeben hat, als Erfolg seiner Politik. Es war nicht Ulla Schmidt, die leere Sozialkassen erwirtschaftet hat. Es war kein Rister, der die Rentenkasse geplündert hat. Es war nicht Rot/Grün, die überfällige Reformen über Jahre hinweg einfach ausgesessen hat. All diese Versäumnisse wurden, so bestätigen es sämtliche Fachleute, mit ihren schlimmen Folgen vor allem in den Sozialkassen, haben ihre Ursache in der verfehlten Vereinigungspolitik und nicht angegangenen Reformen aus der Regierungszeit der CSU/CDU. . Die Staatsschulden stiegen immer höher, die Arbeitslosigkeit erreichte Höchststände.

Sich nun hinstellen und so tun, als hätte dies Rot/Grün zu verantworten, ist schlichtweg eine Unverfrorenheit. Wer sich nur fünf Jahre nach dem Machtverlust als die großen Heilsbringer verkaufen will, rechnet mit der Vergesslichkeit der Menschen, oder mit deren Einfältigkeit. Diese Damen und Herren der CSU, die im Zeichen des Kreuzes lügen und verdrehen was das Zeug hält, sollten sich schämen. Sie sollten vielmehr nach München blicken und dort einen „Lügenausschuss“, ähnlich wie sie ihn in Berlin eingesetzt hatten, installieren. Was hat doch dieser bleichgesichtige Stoiber vor der Landtagswahl alles versprochen. In Bayern, tönte der Spartaner aus Wolfratshausen, wäre alles besser als im übrigen Deutschland. Was geschah eigentlich nach den Wahlen? Überall in allen Bereichen. Selbst bei der Bildung wird gekürzt. An allen Ecken und Enden muss gespart werden, die Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst werden verlängert, die Sonderzuwendungen wie Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld gestrichen bzw. gekürzt, trotz anderslautender, vollmundiger Wahlkampfparolen! Lügen, nichts als Lügen, wovon die CSU freilich nichts mehr wissen will. Wie erklärte Stoiber seine radikale Kursänderung in seiner Politik im Vergleich mit seinen Wahlkampfgeschrei: Im Mai 2003 war es nicht ersichtlich, wie schlecht es in Wirklichkeit im September sein würde! Sie sollten sich schämen, die Auguren der CSU. Sie sollten Buße tun und sich als selbsternannte Parteichristen an das fünfte Gebot halten: Du sollst nicht falsches Zeugnis geben wider deinem Nächsten!

Zumindest aber sollten sie, die selbst im Glashaus sitzen, nicht mit Steinen werfen!

Karl-Heinz Brandenburger
Richard-Fuchs-Straße 8
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