Der zweite Sündenfall

Nun hat sich ein weiteres Stadtratsmitglied des CSU, Ernst Deinhardt, mit fremdenfeindlichen Aussagen geoutet. War der erste Sündenfall, die Äußerung des Bürgermeisters Arnold Graf über Mitglieder von BILLI, die erst seit einigen Jahren in Neumarkt leben, angesichts des sich abzeichnenden Debakels um die Juragalerie zum damaligen Zeitpunkt möglicherweise noch als lässliche Sünde einzustufen, zeigt die öffentliche Agitation des Noch-Stadtrates Deinhardt, dass fremdenfeindliches Denken in der CSU weiter verbreitet ist als befürchtet. Wie weiland H. Graf spricht auch H. Deinhardt zugezogenen Neumarkter Bürgern -auch wenn das in diesem Fall schon fast zwei Dezennien her ist- das Recht ab, Meinungen einzubringen, Vorschläge zu machen und an der Zukunft der Stadt Neumarkt gestaltend mitzuwirken. Hilfreicher wäre in der von FLiTZ veranstalteten Informationsveranstaltung über die Pöllinger Umgehung gewesen, wirkliche Sachargumente für die von der CSU gewählten Trasse vorzubringen. Da diese aber offensichtlich nicht vorhanden sind, die Auswirkungen auf die Lebensqualität in Pölling aber fatal sein werden, konnte H. Deinhardt wohl nicht anders, als auf tiefstem Niveau zu polemisieren. Das den zugezogenen Bürger seit einigen Wochen verfolgende plakatierte Grinsen ist deshalb wohl eher als Hohnlächeln zu interpretieren.

Hans Walter Kopp
FLitZ
Nibelungenstr. 21
92318 Neumarkt

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