Hunger tut mehr weh

Fast könnte der Eindruck entstehen als ob die Allgemeinheit im Freudentaumel wegen des Fischer-Museums wäre. Dem ist nicht so. Viele sehen die Angelegenheit äußerst kritisch, mehr noch, finden es zutiefst anstößig, dass einerseits Millionen für den Bau und den Unterhalt eines Museums ausgegeben werden und auf der selben Seite von gemeinnützigen Organisationen und ehrenamtlich tätigen Bürgen für den Unterhalt und den Betrieb des Leb-mit-Ladens öffentlich geworben werden muss.

Hört, lest: Es gibt Armut und Not im reichen Neumarkt. Noch soviel Pomp und Protz und noch so schöne und süße Worte vor Ehrengästen können dies nicht überdecken. Himmelschreiend, wofür hier in Neumarkt Geld ausgegeben wird und mit welchen Brosamen Arme abgespeist werden sollen und dies auch erst nach massivsten Anmahnungen.

Ich weiß schon: Jetzt bin ich in den Augen mancher ein Kunstbanause, ein Nörgler und Stänkerer. Ich weiß aber auch, dass manche die Wahrheit über Ungerechtigkeit in unserer kleinen Neumarkter Welt nicht vertragen , weil es schmerzt, öffentlich Fehler vorgehalten zu bekommen. Hunger und Not tun Betroffenen aber noch viel mehr weh. Meine Generation hat diese Situation schon mal erfahren und hat nicht vergessen.

Hans-Jürgen Madeisky
(geboren 1944)
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