Nachhaltiges
Befremden
Als durchaus
betroffener und beteiligter Stadtrat
äußere ich mein tiefstes und nachhaltiges Befremden über die Art und
Weise, wie von Seiten des Pressesprechers der Stadt Stimmung gegenüber BILLI e.V. und damit gegen die Bürger dieser
unserer Stadt gemacht wird. Die unbestritten nachweisbaren Ergebnisse des
Bürgervereins können wohl von keinem
objektiven und vor allem aufmerksamen Beobachter angezweifelt werden.
Angefangen von
der Verhinderung des nachhaltigen Monsters Juragalerie, über Workshops zu
Stadt- und Bevölkerungsentwicklung, bis hin zu konkreter Bürgerarbeit bei der
Gestaltung der Fläche am Unteren Tor
und Befragungen zum Thema Fischer-Museum, all diese Aktionen haben die
Notwendigkeit des Agenda-Prozesses im Sinne nachhaltiger Bürgerbeteiligung in
Neumarkt auch dem größten politischen Ignoranten vor Augen geführt und letztendlich
zu dessen Installation geführt. Dafür ist BILLI zu danken.
Ich bedauere,
dass im Stadtrat keine Alternativ-Modelle zum Ingolstädter Modell vorgestellt
und diskutiert wurden. Letztendlich blieb nur die Wahl zwischen einem und
keinem Agenda-Prozess. Dem Bürger zu denken geben sollte es, dass sämtliche
Groß-Projekte (Stadthalle, Unteres Tor, Fischer-Museum, etc.) aus dem Agenda-Prozess
herausgenommen wurden. Inwieweit hier die Nachhaltigkeit der Stadtentwicklung
überprüft werden kann, bleibt wohl nicht nur mir schleierhaft.
Zum Thema der
Bürgerbeteiligung mag es nicht zuviel
verlangt sein, wenn sich vor allem der aus Steuermitteln hoch finanzierte externe
Berater mit Teil III des Schlussdokumentes von Rio und vor allem den amtlichen
Verlautbaren der Bayerischen Staatsregierung
auseinander setzt. Hier sind die Forderungen und Notwendigkeiten zur
Bürgerbeteiligung explizit erläutert.
Nicht nur aus diesem
Grund des Nicht-Wisssen-Wollens der offiziellen Beauftragten hege ich die tiefe Befürchtung, dass der
Agenda-Prozess als Spielwiese für profilierungssüchtige Prozessmoderatoren als
einziges nachhaltiges Ergebnis die Vergeudung von Steuermitteln hervor bringen
wird. Nicht nur den Stadträten der
Freien Liste Zukunft wird es obliegen,
den Verrat an der Zukunft unserer Kinder öffentlich zu machen.
Hans Walter
Kopp
Stadtrat Freie
Liste Zukunft
Nibelungenstr.
21
92318 Neumarkt