Wie der Herr...

Es ist mehr als traurig, dass der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende, Edmund Stoiber es nicht schafft, seinen CSU-General Söder zurückzupfeifen. Es wäre nämlich an der Zeit, sich für dessen politischem Amoklauf beim politischen Gegner zu entschuldigen und wieder zu einer erträglichen Form der Auseinandersetzung zurückzufinden.

War es vor wenigen Wochen noch Stoiber selbst, der völlig daneben lag mit seiner Behauptung, die Regierung Schröder trage die Verantwortung für die Erstarkung der Rechtsparteien in Sachsen. Trotz anderslautender Aussagen von Fachleuten, bleibt Stoiber bei seiner infamen Behauptung. Nicht viel anders die Verleumdungen im Zusammenhang mit der Visa-Affäre um Außenminister Fischer. Hierin einen Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit herzustellen, wie es Söder, der Unsägliche, getan hat. Es widerspricht allen Erkenntnissen der Wissenschaft und Unterlagen sämtlicher Institute, die sich mit dieser Materie befassen. Dennoch lässt der Ungeist Söder nicht von seiner Verleumdung.

Die erbärmlichste aller Entgleisungen leistete sich Söder aber mit seiner Diffamierung, Schröder trage Verantwortung dafür, dass der kleine Bub in München umgebracht wurde, weil es bis heute keine Sicherheitsverwahrung für jugendliche Gewalttäter gibt. Schröder, so will Söder es den Menschen verklickern, ist schuldig, weil er dieses Gesetz bisher nicht geschaffen hat. Es war bisher auch kein Unionspolitiker in dieser Richtung vorstellig geworden, wodurch diese skandalöse Entgleisung Söders die Menschen noch mehr anwidert als sie dies ohnehin schon getan hat. Dass sich Stoiber nun auch noch schützend vor seinen General stellt, entlarvt dieses farblose Politmonster! Von purer Machtbesessenheit, blankem Zynismus, gnadenloser Hetze und selbstzerfleischendem Ehrgeiz getrieben, verliert er völlig die Übersicht und verletzt die Regeln des politischen Anstandes permanent. Das er sich dabei letztlich zum Gehilfen der „Rechten“ macht, übersieht er großzügig.

Wer, wie Stoiber, in Mitverantwortung für die Hinterlassenschaft der Kohl-Ära steht, sollte sich nicht all zu weit aus dem Fenster lehnen. Wer bereits im Winter 1998 4,8 Millionen Arbeitslose und mehr als 1,4 Billionen Schulden an Schröder übergab, (die Festplatten der Regierungscomputer ließ man vorsichtshalber löschen und zerstören!), sollte die derzeitige Situation wohl kritisch beleuchten, jedoch niemals den Eindruck zu erwecken suchen, man könnte es besser und hätte die entsprechenden Programme im Schubladen. Nicht Hetze und gegebenenfalls Verleugnung der eigenen Anteile an unangenehmen Gesetzen, wie der Gesundheitsreform, der Hartz IV Gesetze usw. sind angesagt. Vielmehr käme es gerade jetzt auf eine zuverlässige Opposition an, die im Zweifelsfalle über ihren Schatten springt und problematische Gesetze offen mitträgt und mitverantwortet.

Blockade im Bundesrat ist kein gutes Stilmittel, Herr Stoiber. Verleumdung, Hetze, widerlichste Beleidigungen und Falschbehauptungen a`la Söder ebenfalls nicht! Leider stimmt wohl auch hier das alte Sprichwort: Wie der Herr, so sein Gscherr!

Karl-Heinz Brandenburger
Richard – Fuchs – Straße 8
92318 Neumarkt
Schreiben Sie uns !
E-Mail-Kontakt

Zur Titelseite "Leserbriefe"

(Zur Titelseite neumarktonline)