"Der Bedarf ist vorhanden"

Nachfrage nur auf dem Papier, diese Frage stellt die Kindergartenreferentin von der CSU in den Raum. Sie bezweifelt damit, dass für eine Kinderkrippe in Neumarkt ein echter Bedarf besteht. Leider ist diese Annahme ebenso falsch, wie so vieles, was bezüglich einer Kinderkrippe Seitens der CSU ausgeführt wird.

Es ist unumstößlich, dass der Landkreis in seinen Untersuchungen schon vor Jahresfrist festgestellt hat, dass für Neumarkt eine Kinderkrippe benötigt wird, weil der Bedarf gegeben ist. Auf Basis dieser Untersuchung und eigener Befragung im Jahre 2003 stellte die SPD Stadtratsfraktion den Antrag auf Einrichtung einer Kinderkrippe unter Inanspruchnahme der Fördermittel, die der Freistaat Bayern hierfür zur Verfügung stellt. Ein entsprechender Antrag auf Förderung sollte möglichst schnell gestellt werden, damit Neumarkt nicht zu spät kommt, weil Fördertöpfe meist sehr schnell wieder leer sind. Dies wurde komischer weise einstimmig bim Stadtrat beschlossen. Dieser Beschluss beinhaltete auch eine Fragebogenaktion, mikt der ein Bedarf erneut festgestellt werden sollte. Auch dies ging positiv aus. Leider ist dem Beschluss und der Fragebogenaktion nichts mehr gefolgt. Außer fadenscheinigen Vertröstungen durch die CSU, es lägen nicht genügend feste Anmeldungen vor, erst wenn 12 feste Zusagen vorlägen würde man die Kinderkrippe einrichten folgten. In der letzten Stadtratssitzung erklärte der OB, dass auch bei 10 bis 11 Anmeldungen mit der Einrichtung einer Kinderkrippe begonnen werden könne. Bisher blieb es lediglich bei dieser Aussage, obwohl, so die zuständige Referentin in ihrer Stellungnahme vom 6. Dezember, derzeit immerhin 10 Anmeldungen vorliegen.

Die Erkenntnis, dass die Stadt viel für die Kleinkinderbetreuung tut, ist nicht neu. Wohl aus Versehen hat die Kindergartenreferentin dabei vergessen darauf hinzuweisen, dass praktisch alle Einrichtungen in sämtlichen Kategorien der Kinderbetreuung ihren Ursprung in Anträgen der SPD hatten. Angefangen vom Kinderhort am Schlossplatz bis hin zur Kindertagesstätte in der Theo Betz Schule am Schießstättenweg. Dabei mussten oft dicke Bretter gebohrt und standfester Widerstand der CSU gebr4ochen werden. Es dauert halt manchmal etwas länger, bis sie die Zeichen der Zeit erkennen. Deshalb dürfen wir als SPD auch bei unserer Forderung nach der Kinderkrippe nicht nachgeben. Die neueste OECD-Studie bescheinigt Deutschland einen gehörigen Nachholbedarf in Sachen Kleinkinderbetreuung. Die brandneue PISA - Studie bestärkt die noch einmal ganz gravierend.

Der Hinweis der Kindergartenreferentin, dass im Rathaus die Betroffenen eine gute Beratung zwecks Kinderkrippe erhalten, verweise ich ins Land der Fabel. In Wirklichkeit sieht, so die Aussage von Betroffenen, so aus: ....sie wissen aber schon, dass dies 300 € kostet?! Ob diese Art der Beratung und Information auswuchs persönlicher Verhaltensweisen ist, oder politisch so vorgegeben vermag ich nicht zu beurteilen, es bleibt aber in jedem Fall der fade Beigeschmack: Den Leuten wird damit ihr Interesse an einem Krippenplatz von Hause aus verleidet. Eine seriöse Beratung würde beinhalten, dass es für Bezieher kleinerer Einkommen die Möglichkeit eines Zuschusses bis hin zur völligen Kostenübernahme durch das Sozialamt gibt und die Kosten von 300 € sich auf täglich 10 Stunden Betreuung beziehen..

Bleibt nur noch festzustellen, dass die Kollegin Heßlinger weiß wovon sie spricht, und wenn sie sagt, dass ihr 25 Elternpaare bekannt sind, die auf einen Krippenplatz warten, dann glaube ich Ihr, denn sie hat es noch nie nötig gehabt mit Halbwahrheiten und Lügen zu argumentieren, was ich von der CSU nicht immer behaupten kann.

Karl-Heinz Brandenburger
Richard-Fuchs-Straße 8
92318 Neumarkt
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